Heute gibt es mal wieder ein neues „Hinter der Kamera“. Vor kurzem habe ich Ronny Engelmann auf 500px entdeckt, seine Fotokunst lies mich eine Zeit auf seinem Profil verweilen. Hier nun ein kleines Interview mit Ronny
Wie/Wann bist Du zur Fotografie gekommen?
Also Fantasie ist ja in all unseren köpfen und Bilder im Kopf hatte ich demnach schon immer ☺
Doch erst im Laufe der letzten 3 Jahre kam das Interesse auf, diese Bilder auch mal in die Realität zu holen. Während ich als BMX Fahrer hin und wieder vor der Kamera stand, lernte ich immer mehr die Seite hinter der Kamera kennen und dann kam der März 2012, an dem ich mir meine erste DSLR holte (eine Canon 600D). Von da an ging das dann los…und wurde immer schlimmer.
Hast du eine Ausbildung zur Fotografie gemacht oder alles Learning by doing?
Lediglich Learning-by-doing-Seminare (Zwischenzeitlich auch mehrere Try-and-Error-Seminare) in der Doit von Yourself Universität nähe Autodidaktistan. Jedoch strebe ich noch dieses Jahr ein Studium an, welches in die fotografische Richtung geht. Falls das warum auch immer nicht klappt, …..weiß ich gar nicht genau. Fakt ist nur, Fotografie ist nun im Blut und raus bekommt man sie dort nicht mehr!
Wie bereitest Du dich auf ein Shooting vor?
Zuerst ist ein Bild oder eine Idee im Kopf (Meist inspiriert vom Alltag und Musik). Danach kritzle ich sie meist erst einmal in sagenhafter Qualität auf einen meiner hochwertigsten Notizblockzettel. Ich muss zugeben, absolut nicht gut zeichnen oder malen zu können, jedoch reicht es aus, damit ich sie vergesse Wenn das Wetter nicht passt oder man das Gefühl hat, die Idee momentan nicht gern umsetzen zu wollen, warte ich auch mal…Monate, bis ich das Gefühl habe, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen.
Checkst du vorher die Locations ab, denkst dir ein paar Szenen aus?
Klar, die Location ist für mich ein sehr wichtiger Bestandteil. Ein Bild wirkt ja nicht nur durch das Motiv, sondern als abgerundetes Gesamtkonzept (In meinen Augen/ Ausnahmen bestätigen…). Ich tue mich manchmal verdammt schwer und bin da sehr pingelig. Da kommt mir die Erinnerung von der Locationsuche für ein surreales Porträt (Titel: Ich mit dir sind wir), für welches ich eine ganze Woche lang in irgendwelchen Wäldern nähe meines Wohnortes herumirrte, um eine Stelle mit komplett bewachsenem Efeuboden zu finden, die gleichzeitig eine schöne Lichtung mit dunklem Hintergrund ist. Ja…aber irgendwann findet man etwas! Wenn die Location steht, muss ein Model her, oder ich mach es als Selbstporträt und stehle niemanden seine Zeit. So kann ich die Sache zumindest so lang machen, bis ich zufrieden bin, ohne die Nerven von jemanden zu reizen 😉 Und am Ende wird alles gut und ich habe mein Bild. Ich empfinde die Sucher nach der passenden Location allerdings keineswegs als anstrengen oder mit Arbeit vergleichbar. Ich liebe es, draußen in der Natur zu sein und herumzulaufen. Die Natur ist der einzige Ort, an dem ich meine Musik abschalte und sie anderen Klängen weichen lasse. Bei normalen Porträts ist der Aufwand meist geringer, wobei dann das richtige Licht mehr in den Vordergrund gerät.
Wie sieht so dein „Workflow“ beim Bearbeiten aus?
Puh..also zuerst die Raw in PS (CS 6) und Grundeinstellungen einmal durch, bis es mir gefällt. Danach Ein paar Farbangleichungen, wie ich sie mag. Manchmal schaue ich auch mal bei NIK color efex herein. Wenn alles soweit passt, geht das Bild mit mir zusammen in den Ruhezustand. Da ich meist und am besten nachts arbeite, gönn ich uns beiden etwas Ruhe, da man mit frischen Augen die Farben wieder besser sieht, als um 3 Uhr nachts. Wenn mir das Ergebnis dann auch am nächsten Tag gefällt, wäre es vollbracht. Ich habe mir irgendwann angewöhnt, lieber etwas länger an einer Sache zu verweilen, um nicht voreilig etwas zu beenden und im Nachhinein unzufrieden zu sein. Leider kam diese Einstellung erst in den letzten Monaten.
Mit welcher Ausrüstung bist du am Weg?
Momentan ist der Apparat eine 5Dmk3. Zu den Gläsern gehört ein 16-35mm 2.8, ein 50mm 1.4 und ein 70-200mm 2.8. Somit habe ich für mich die ganze Bandbreite mit wenigen Scherben abgedeckt, bin Pleite und glücklich ☺
Hast du ein „Vorbild“ im Bereich der Fotografie/Kunst?
Was heißt Vorbild…Es gibt so viele geniale Menschen, welche Fotografie zu ihrem Leben gemacht haben und die Liste derer, Welche mich inspirieren, wächst kontinuierlich. Einfach jede schöne Idee hat ihre Reize und bereichert das eigene Wissen/ die eigene Vorstellungskraft. Ich bewundere jedoch schon die Arbeiten von Philip Ramette und Jerry Uelsmann, was die Alte Schule angeht. Da ich auch sehr angetan bin, surreale Bildideen ohne die Hilfe digitaler Manipulation umzusetzen, waren meine Augen sehr groß, als ich von Philip mitbekam! Um die beiden Herren nicht ganz allein stehen zu lassen, hier noch ein paar weitere: Dmitry Ageev, Georgiy Alexandrov, Oleg Oprisco, …
Danke für das Interview!
Weitere Bilder von Ronny findet Ihr hier: Homepage | Flickr | 500px | Facebook
[divider]
[singlepic id=6571]
[singlepic id=6572]
[singlepic id=6573]
[singlepic id=6574]
[singlepic id=6575]
[singlepic id=6576]
[singlepic id=6577]
[singlepic id=6579]