Passend zum Thema „North“ stelle ich Euch heute Tina Bauer vor. Tina – freiberufliche Text- und Fotojournalistin, Buchautorin und Bloggerin – verbrachte einige Zeit auf Island, startete ihr Fotoprojekt „Iceland – lovely home“ und schrieb ihre Eindrücke von einem Jahr in Island in einem Buch nieder.
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Erzähl ein wenig über dein Projekt
„Iceland – lovely home“ wird ein Fotobuch mit Porträts deutscher Frauen, die in Island leben. Die Porträts zeigen die Frauen in ihrer isländischen Heimat, inmitten der Landschaft an einem ihrer Lieblingsplätze, Zuhause oder bei der Arbeit. Die Idee dazu ist entstanden, als ich selbst insgesamt zwei Jahre in Reykjavík gelebt habe. Unter gerade einmal 320.000 Einwohnern Island dauerte es nicht lange, bis ich von vielen Landsleuten hörte und einige früher oder später traf. Zugleich fragten mich viele Isländer, weshalb gerade so viele deutsche Frauen in Island leben? Vielleicht wegen der Pferde oder der isländischen Männer – so das Klischee. Es gibt sicherlich viele junge Frauen, die wegen der Islandpferde für eine Weile nach Island kommen. Doch ich habe auch viele getroffen, die erstmal nichts mit Pferden am Hut hatten – und die auch nicht alle wegen eines isländischen Mannes gekommen sind.
Was fasziniert sie dann an der Insel, dass sie in Island leben? Vor allem ist mir aufgefallen, dass viele der deutschen Frauen sehr präsent in der isländischen Gesellschaft sind, vieles auf die Beine stellen und die Gesellschaft in verschiedener Hinsicht mitprägen. Das beeindruckt mich! Und die Energie der Frauen ist ansteckend – bestimmt auch für andere, die von einem Leben in Island träumen. Dass das nicht immer ein Zuckerschlecken ist, macht die Lebensgeschichten umso spannender.
Und so habe ich vor zweieinhalb Jahren angefangen, Frauen zu kontaktieren, mir ihre Lebenswege nach Island und in Island schildern zu lassen. Jetzt porträtiere ich 14 Frauen unterschiedlichsten Alters, diverser Berufe und aus verschiedenen Orten auf der Insel. Im Sommer 2012 war ich wieder zwei Monate in Island und habe die Frauen fotografiert – es waren tolle Begegnungen, schöne Erlebnisse, und ich habe viele Fotos mitgebracht.
Das Buch wird im Frühjahr erscheinen – auf dem Laufenden halte ich auf meinem Blog www.tibauna.de.
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Wie bist Du auf Crowdfunding aufmerksam geworden?
Über das Projekt „Made in Iceland“ von Klara Harden (clickpix.eu: Klara wurde auch schon auf clickpix.eu vorgestellt). Zunächst suchte ich Sponsoren auf dem herkömmlichen Weg durch direkte Ansprache. Das lief nur sehr schleppend. Bei der Recherche nach anderen Möglichkeiten, stieß ich auf den Film „Made in Iceland“, der ebenfalls via Crowdfunding mitfinanziert ist. Also habe ich meine Freunde, Familie, Bekannte und Fans von Island und meinem Buch „Ein Jahr in Island. Reise in den Alltag“ für die Idee begeistert – und das hat funktioniert! Danke euch nochmals dafür!
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Wann hast du dich in Island „verliebt“ und was reizt dich so an dieser Insel?
Mit zwölf! Damals kam „Nonni und Manni“ als Weihnachtsserie im ZDF, eine isländische Kindergeschichte des Schriftstellers Jón Sveinsson. Und die jungen Hauptdarsteller, die wunderschöne Landschaft und die Pferde hatten es mir angetan. Ich gebe zu, das entspricht absolut dem Klischee! Bis 2007 hat es gedauert, bis ich zum ersten Mal nach Island gereist bin – allerdings nicht wegen der Pferde, sondern wegen der Fotografie. In Island habe ich mich sofort heimisch gefühlt, mochte die Isländer, deren Humor und Freude am Leben und war beeindruckt von der rauen, bizarren, extremen Landschaft.
Das fasziniert mich immer noch – auch nach so viel Zeit, die ich mittlerweile in Island verbracht habe. Einiges, was ich in Island erlebt habe, schildere ich in meinem Buch „Ein Jahr in Island. Reise in den Alltag“, erschienen 2011 im Verlag Herder. Klar ist es anders, wenn man dort lebt. Island ist für mich ein Stück Heimat geworden – und es gibt noch viele spannende Geschichten zu erzählen und vor allem viel zu fotografieren! In meinem aktuellen Projekt „Iceland – lovely home“ stehen die Menschen im Mittelpunkt.
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Wie haben Dich die Isländer in dem Jahr aufgenommen?
Durchweg positiv! Der Ruf der fleißigen, zuverlässigen Deutschen eilte mir ein bisschen voraus – und so fand ich schnell Nebenjobs. Die Isländer haben mir geholfen, wo sie konnten – absolut hilfsbereit und unkompliziert. Und Gastfreundschaft wird großgeschrieben.
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Mit welcher Ausrüstung gehst du an die Arbeit? Island ist ja bekannt für schnellen Wetterwechsel, mal Regen dann wieder Schnee…
Regenjacke und -hose, Mütze, Schal, Handschuhe und Wanderschuhe sind immer im Gepäck – auch im Sommer in Island. Und natürlich stets gute Laune bei den Wetterkapriolen. Meine Kameraausrüstung ist da bescheidener: Jahrelang habe ich ausschließlich mit meiner Canon 30D fotografiert, bis mir mein Vater seine Nikon D90 für mein Projekt „Iceland – lovely home“ geliehen hat – es wird wohl eine Dauerleihgabe. Für beide Kameras verwende ich schlicht zwei Objektive: jeweils ein Zoom sowie eine Festbrennweite 50mm bzw. 80mm.
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Buchvorstellung “Ein Jahr in Island”
“Velkomin til Íslands!” – Vom Leben auf Vulkanen.
Es ist ein turbulenter Alltag zwischen Hotpots und Vulkanasche, Begegnungen mit Elfen und Walen direkt vor der Haustür. Der Sommer auf der landschaftlich beeindruckenden Nordmeerinsel mit 24 Stunden Sonnenschein ist energiegeladen. Der Winter mit Schneestürmen und langer Dunkelheit zehrt aber auch an den Nerven.
Von meinem Alltag ein Jahr in Island erzähle ich in meinem Buch „Ein Jahr in Island. Reise in den Alltag“, das im September 2011 im Verlag Herder in der beliebten Reihe „Ein Jahr in…“ erschienen ist.
In zwölf Monaten auf der Insel habe ich die herzliche Gastfreundschaft, das gut funktionierende Netzwerk der Isländer, aber auch die ungewohnten Essenstraditionen und teils rüpelhaften Umgangsformen der Wikingerahnen kennengelernt.
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Bei Interesse, einfach eine Mail an Tina schreiben: tibauna (at) gmail (dot)
Homepage: http://tibauna.de