Heute möchte ich Euch Virginia Wilhelmer vorstellen.
Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Ob ich bei der Fotografie wirklich schon angekommen bin, das weiß ich nicht. Es ist auch relativ subjektiv und ein dauernder Prozess. Im Grunde genommen kommt heute jeder mehr oder weniger mit der Fotografie in Kontakt. Sie hat nicht mehr diese Exklusivität, da auch schon beinahe jedes Mobiltelefon eine Kamera hat und deshalb kommt es für mich immer auf die Definition des Wortes Fotografie an. Für mich ist sie eine Kunstrichtung, abseits von einem schnellen Foto. Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich eine klassische Ausbildung in diesem Bereich abgeschlossen habe, wobei es aber sicher ein angestrebtes Ziel ist. Dennoch finde ich, dass man sich die Fähigkeiten in einem gewissen Maß autodidaktisch aneignen kann und für ein gutes Foto nicht zwingend eine Ausbildung notwendig ist. Was für mich die Kunst der Fotografie ausmacht, beginnt eigentlich schon mit der Kamera selbst. Die Möglichkeit einen Moment festzuhalten – nicht die Sekunde vorher oder die Sekunde nachher, sondern genau diesen einen Moment. Vielleicht wäre ja die Sekunde vorher oder nachher für das Aussage des Bildes besser geeignet, aber genau das macht ja eigentlich den Reiz aus – den perfekt erscheinenden Moment zu erwischen. Dieser Gedanke hat mich eigentlich zur Fotografie gebracht.
Was sind deine „Lieblingsmotive“
Es ist schwer ein Lieblingsmotiv zu nennen, weil gerade in der Fotografie das Spektrum an Möglichkeiten so breit gefächert ist. Momentan beschäftige ich mich aber sehr intensiv mit der Natur, wobei ich in Zukunft durchaus auch in anderen Bereichen kreativ sein möchte. Für mich ist es eine Passion, ganz unabhängig von dem, was der Markt verlangt. So kann ich die Sachen machen, von denen ich 100%ig überzeugt bin.
Wie bearbeitest Du deine Bilder?
Naja, eigentlich stelle ich den Anspruch an mich selbst, dass das Foto von Anfang an mehr oder weniger meinen Vorstellungen entspricht. Natürlich gibt es dann immer Kleinigkeiten, die einem vielleicht anders besser gefallen würden und dann kommt eben Adobe Lightroom oder gegebenenfalls Photoshop zum Einsatz.
Welches Equipment verwendest du?
Die Frage wird einem eigentlich dauernd gestellt, wobei die Ausrüstung nicht das ausschlaggebende für ein gutes Foto ist. Für meinen Teil habe ich die Erfahrung gemacht, wenn man in der Natur fotografiert, ist ein guter Bergschuh und ein trockenes Paar Socken weitaus wichtiger, als die beste Kameratechnologie. Im Grunde kann man heute mit den meisten Handykameras durchaus gute Fotos machen, aber es geht ja viel mehr darum, ein Auge für das Motiv zu haben. Fakt ist, dass es auf die Ausrüstung gar nicht so sehr ankommt, wie die meisten oft erwarten. Ich selbst fotografiere momentan mit einer Canon 7d und verschiedenen Objektiven von Canon und Sigma, wobei auch recht alte Objektive dabei sind.
Was ist dein Tipp für „Neulinge“?
Mein Rat für „Neulinge“? Da ich selbst noch dazugehöre, kann ich eigentlich nicht viele Tipps geben, aber ein wesentlicher Punkt ist mit Sicherheit, dass man einfach Freude daran hat und das macht, was einem selbst zusagt. Das Bild sollte einem in erster Linie selbst gefallen. Meiner Meinung nach muss ein Bild, auch wenn es ein Eigenleben entwickelt, doch immer die persönliche Handschrift tragen und deshalb darf man sich nicht verunsichern lassen, wenn Meinungen zu einem Bild auseinandergehen. Ich kann auch nur jedem anraten, die modernen Informationsmittel und Plattformen, welche die digitale Welt so bietet, also sprich Twitter, Tumblr, Flickr etc. zu nutzen.
Vielen Dank für das Interview!
Gallery
[nggallery id=272]
Homepage