In den nächsten Wochen gibt es immer wieder Berichte und Fotos von unserer Lofoten-Reise. Den Anfang mache ich mit einer kleinen Story über den Fischfang am Austnesfjord.
Frisch verschneit präsentieren sich die norwegischen Lofoten von ihren schönsten Seiten.
Es ist Februar – eine Berufsgruppe hat zu dieser Zeit jedoch anderes zu tun, als die Schönheit des hohen Nordens zu geniessen. Fischer aus ganz Norwegen kommen in den Wintermonaten auf die Lofoten, um die Bäuche der Fischerboote mit frischem Skrei – dem arktischen Kabeljau – zu füllen.
In den Monaten Februar – April ist Hauptsaison im Fischfang rund um die Inselgruppe. Draussen auf hoher See buhlen die grossen Trawler um die besten Fischgründe, während in den Fjörden vorwiegend kleine Fischerboote ihr Glück versuchen.
Wir sind an diesem Tag mit Geir unterwegs. Auf seinem kleinen Boot fährt er mit uns raus in den Fjord. Seinen Fang hat er bereits vor ein paar Stunden an Land geholt, nun zeigt er uns ein wenig die Arbeitsweise der Fischer hier im Austnesfjord.
Die Netze sind in diesen Tagen prall gefüllt. Laut Geir, gibt es hier die besten Fische weltweit – die Gewässer vor Ort sind dann doch meist die Besten 😉
Der Austnesfjord liegt auf der Insel Austvågøya und erstreckt sich über 13km. Das bekannteste am Fjord ist mit Sicherheit die Kirche Sildpollnes, welche zu den meist-fotografiertesten Objekte auf den Lofoten zählt.
Wir tuckern gemütlich zu den verstreuten Fischerbooten im Fjord. Das Meer ist heute ziemlich ruhig. Bei grösseren Wellen wird man in diesem kleinen Boot mit Sicherheit ganz schön durchgeschüttelt. Aber Geir ist so ein Wetter gewohnt, Fischer ist ja sein Hauptberuf. Auf seinem Smartphone zeigt er uns seine tollsten Fänge. Modern sind die Fischer geworden, aber durch das Beweissbild am Handy ist ein Schummeln was die Grösse der Fische anbelangt nicht mehr soooooo groooooss……
Bevor wir das nächste Fischerboot erreichen, begrüsst uns schon ein dichtes Wirrwarr an Möwen. Die Boote sind richtig eingehüllt von den Seevögel.
Ein Fisch nach dem anderen wird von den Fischern aus dem Wasser geholt und vor Ort auf dem Boot mit wenigen geübten Handgriffen ausgenommen.Die Reste (Kopf/Innereien) werden ins Meer geworfen. Ein Festmahl für die über den Booten kreisenden Möwen.
Das wilde Tummeln der Vögel wird immer wieder durch die majestätischen Seeadler durchkreuzt. Geschickt taucht der Adler seine Fänge mit den scharfen Krallen ins Wasser und schnappt sich ein Stück vom Fischbuffet – hier kommt keiner zu kurz.
Die gefangenen Fische landen anschliessend zum Grossteil auf den grossen Trockengerüsten aus Holz, welche rund um die Fjorde verteilt aufgebaut sind. Hier wird der Fisch bei kühlen Temperaturen und stetigen salzigen Wind luftgetrocknet. Als Stockfisch landet diese Delikatesse auf vielen Tellern rund um den Erdball.
Die Zeit vergeht viel zu schnell, nach ein paar Runden im Fjord bringt uns Geir wieder an Land und widmet sich anschliessend wieder seinem Boot und den Fischernetzen. Und wir – wir geniessen die frischverschneite Landschaft.