…eh klar, im Urlaub gehts nach Schweden. Solche Sätze hörten wir in letzter Zeit immer öfters von Freunden und Kollegen.
Gut, in diesem Jahr fuhren wir zum 8.mal nach Schweden – in den letzten 8 Jahren (Italien, Norwegen und Island waren aber auch dabei..)
Diesmal aber ging es nicht auf das schwedische Festland, naja – 1 1/2 Tage waren wir dann doch in Stockholm….Schon seit ein paar Jahren möchte ich auf die schwedische Insel Gotland – ca. 100km vom Festland entfernt.
Gotland ist ein wenig anders als das Festland. Es ist wie ein Ausflug auf eine mediterrane Insel. Das Licht, die Farben und die üppige Flora verzaubern jeden Besucher. Schon immer faszinierte mich die alte Hansestadt Visby mit ihrer imposanten Stadtmauer und der schönen Altstadt.
So flogen wir unsere gewohnte Route München-Stockholm. In der schwedischen Hauptstadt kennen wir uns mittlerweile ja schon recht gut aus, so fanden wir schnell den Weg zu unserem Hotel. Die 1 1/2 Tage in der Stadt verbrachten wir mit ein wenig Bummeln und bei einem Abendessen mit Maria, einer Stockholmer „Fotografie-Bekanntschaft“
Die Zeit in Stockholm war wie gesagt kurz, so fuhren wir bald wieder mit dem Arlanda-Express zum Flughafen.
Viele Gotland-Besucher setzen per Fähre auf die Insel rüber, wir bevorzugten aber aufgrund Zeitmangels den Flieger. Mit einer kleinen Propellermaschine ging es in gut 45min von Stockholm nach Visby. Der dortige Flughafen ist SEHR überschaubar, so benötigten wir nur wenige Schritte von der Gepäckausgabe zum Schalter der Mietautofirma. Nach unserem kleinen Mietwagenabenteuer auf den Lofoten, war ich schon ein wenig gespannt, was mich erwartet. Aber – der freundliche Herr gab mir ruckzuck die Schlüssel und schon bald ging es los mit derErkundung Gotlands.
Da wir noch ein wenig Zeit hatten bis wir unser Haus beziehen konnten, statteten wir der Insel-Hauptstadt Visby einen Besuch ab. Die Stadt zeigte sich von seiner schönsten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein schlenderten wir durch die Gassen der Altstadt. Wir waren so gut wie allein auf den Straßen unterwegs, die Touristen kamen erst so langsam auf die Insel.
Wir besuchten Visby in den nächsten Tagen noch ein paar Mal, vor allem den kulinarischen Genüssen in dieser Stadt konnten wir einfach nicht widerstehen.
Unsere Homebase lag ca. 50km östlich von Visby. Ein kleines gemütliches Häuschen, mitten im Wald – wo sich Fuchs und Hase sprichwörtlich gute Nacht sagen. Rund herum im Wald hoppeln hunderte Hasen ihre Runden und ein Fuchs hat uns während unseres Urlaubes auch auf der Terrasse besucht.
Gotland zeigte sich in dieser Woche von seiner schönsten Seite. Die Sonne strahlte die meiste Zeit vom blauen Himmel, die Natur stand in voller Blüte. Es weht zwar meistens ein wenig Wind auf der Insel, aber das störte uns soweit nicht. Die Temperaturen waren genau richtig, um die Insel zu erkunden.
Kilometerlange Wanderwege an den Küsten Gotlands (aber auch im Landesinneren) laden zum gemütlichen Wandern ein – Steigungen gibt es nur wenige, der höchste „Berg“ der Insel beträgt gerade mal 80m. So wanderten wir auf einigen Routen, wie z.b. bei der stillgelegten Kalksteinfabrik Furillen oder bei den Klippen am südlichen Ende von Gotland. Aber auch rund um unser Haus verzweigten sich zahlreiche Wanderweg in alle Richtungen.
Mit dem Auto fuhren wir fast die gesamte Insel ab, von Nord nach Süd, von West nach Ost. Dabei durfte natürlich die kleine Insel Farö mit ihren berühmten „Raukar“Felsen oder die Halbinsel När, mit seiner savannenähnlichen Landschaft nicht fehlen.
Natürlich habe ich mich vor der Reise ein wenig im Internet erkundet, auch auf den bekannten Fotocommunities wie Flickr oder 500px suchte ich nach Gotland – sozusagen „Locationscouting“.So holt man sich schnell mal eine Übersicht interessanter Plätze. Aber schöner ist es immer, spontan neue Plätze zu erkunden und festzuhalten.
Spontan waren wir auch auf unserem Weg nach Visby, als wir dort den einfach-traumhaft-herrlichen Brunch zu uns nehmen wollten. Ich hatte in einer Zeitschrift bzw. im Fernsehen mal einen Bericht über einen kleinen Dampfzug auf Gotland gesehen. Auf dem Weg Richtung Brunch sah ich, dass dieser Zug gar nicht weit weg von uns war. Also bog ich mal kurz ab und fuhr zum kleinen Bahnhof in Dalhem. Da stand der Zug mit seinen roten Wagons schon fahrbereit am Bahnsteig. Der freundliche Schaffner winkte uns noch zu – „auf auf“ das geht sich noch aus. Schnell Ticket gekauft und schon saßen wir im Abteil. Ja…gut…in 2h mussten wir beim Brunch sein..wohin/wie lange/warum fährt dieser Zug? Wir hatten uns in der Eile gar nicht über die Fahrzeiten informiert. Aber wir hatten dann noch genügend Zeit, die Fahrt auf der kurzen Strecke betrug Hin/Retour eine gute Stunde, dabei wurde noch allerlei über diese kleine Bahn erzählt.
Der anschließende Brunch – wie schon am Anfang erzählt, fürs „futtern“ fuhren wir nach Visby, war ein TRAUM!!! Wer mal auf Gotland ist – unbedingt ins LEVA schauen.
Die Tage vergingen wie im Flug, kein Wunder bei dem traumhaften Wetter waren wir von früh bis spät unterwegs, unser schickes Häuschen nutzen wir so gut wie gar nie aus – Küche, Terrasse, etc. blieben fast ungenützt.
In den letzten Jahren haben wir schon einige Gebiete in Schweden gesehen (Smaland, Dalarna, Hälsingland,…) aber Gotland gehört sicher mit zu den Highlights in Schweden. Ich kann jeden „Norden-Fan“ eine Reise auf diese traumhafte Insel empfehlen.
[divider style=“solid“ top=“20″ bottom=“20″]