…wir haben Stockholm hinter uns gelassen und fahren nun gemütlich nach Södermanland. Obwohl wir die erste zeit auf der Autobahn eher gemächlich unterwegs sind, das Verkehrsaufkommen rund um Stockholm ist teilweise sehr hoch. Nach einiger Zeit verlassen wir die Autobahn und fahren auf Landstrassen weiter. Da ja kein Stress angesagt war und es landschaftlich schöner ist fuhren wir durch kleine Dörfer und zahlreichen Raps-Feldern, welche leider schon verblüht waren. Södermanland oder auch Sörmland genannt, liegt südlich von Stockholm. Bekannt wurde die Gegend vor allem durch die Inga-Lindström Filme, welche vorwiegend in Nyköping und Trosa gedreht werden.
Trosa war an diesem Tag auch unsere erste Anlaufstation, denn irgendwann muss man ja auch mal was Essen 🙂 So schlenderten wir durch den kleinen Ort, bevor wir am Hafen, bei traumhaften Wetter, unseren Hunger stillten.
Nachmittags ging es noch auf einen kleinen Abstecher ins Naturreservat Stendörren, welches ich gerne mal bei Sonnenuntergang sehen wollte. Ich suchte mir ein paar passende Standpunkte, denn in ein paar Tagen wollten wir dann Abends in dem Naturreservat sein. An diesem Tag jedoch ging es nur mehr ins Hotel, leichter Regen kündigte sich an (Hotel Good Morning+ Nykping – Booking.com)
Der nächste Tag, ein Höhepunkt für jeden Schweden – Midsommar. Es war unser erstes Mitsommerfest in Schweden. Ist es wirklich so, wie man es immer im TV und Filmen sieht? Mit Gesang und Tanz um die Maistange? Wir mussten es einfach herausfinden. 🙂
Wir begaben uns von Nyköping aus in Richtung Oxelösund, hier sollte es in „Gamla Oxelösund“ eine Mittsommerfeier geben.
Das hier eine Veranstaltung war merkten wir sofort, wir mussten einige Runden drehen um einen Parkplatz zu bekommen. Nachdem wir unseren Volvo dann einfach am Strassenrand abgestellt haben – spazierten wir zum Festplatz. Tja..und was sahen wir?! Mädchen mit Blumenkränzen im Haar, die Maistange, viele leckere Kuchen und sonstiges Gebäck und die typische schwedische Volksmusik. Eltern und Kinder, jung und alt tanzen unteranderem zu der Musik von „Små grodorna“ um den Midsommarbaum. Es wird gelacht, getanzt, gegessen und getrunken – Film und Fernsehen hatten Recht 🙂 Wir mischten uns ein wenig unters Volk, schlemmten die traumhaften Erdbeerkuchenund ließen es uns bei sommerlichen Temperaturen gut gehen.
Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug durch Södermanland. Wir begaben uns auf den sogenannten „Utflyktsvägen“. Diese Strasse führt durch eine traumhafte Gegend, je nach Jahreszeit mit blühenden Raps oder Sonnenblumen. Leider blühte bei uns gerade nicht viel, Raps war schon verblüht und für Sonnenblumen war es zu früh. Dafür erstrahlte die Landschaft in einem satten Grün. Wir fuhren von Nyköping nach Norrköping, wieder Retour nach Nyköping und von dort aus die Strasse 223.
Das Thermometer zeigte an diesem Tag an die 30°C. Eigentlich wollten wir ein wenig wandern, aber bei den Temperaturen macht dies dann doch wenig Spass. So führte uns der Weg wieder nach Stendörren.
Das Naturreservat umfasst ca. 900ha an Küsten und Schärenlandschaft. Es wurde eingerichtet, um seine großen Naturwerte zu schützen und um es für Outdooraktivitäten zugänglich zu machen. Wir wanderten hier ein wenig, durch Wälder und an der Küste entlang, ehe wir uns es auf einem Steg gemütlich machten. Die Füsse in die erfrischende Ostsee und ein wenig die Seele bäumeln lassen – so lässt es sich aushalten.
Wir waren ja schon vor ein paar Tagen in dem Naturreservat, ich hatte ja schon ein paar Plätze für den Sonnenuntergang ausgesucht. Mein Lieblingsplatz an diesem Abend war bei der kleinen Insel. Stativ und Kamera aufgebaut und schon ging es los. So blieben wir an diesem Tag lange in Stendörren, denn die Sonne verschwand ja erst gegen 22 Uhr am Horizont.
Am nächsten Tag checkten wir wieder aus unserem Hotel in Nyköping aus, es ging eine paar Kilometer weiter nördlich Richtung Stockholm. Ich hatte ja als erstes 1 Woche in dem Hotel in Nyköping gebucht, jedoch dachte ich mir zuhause schon, ein kleines gemütliches B&B wär ja auch mal was schönes.
So verkürzte ich die Tage in Nyköping und wir buchten uns in Sund eine kleine Unterkunft. Direkt am Sillensee gelegen finden wir ein kleines Paradies vor. (Sund Nergårdens Gästhem – Booking.com)
Niklas & Johan gelang es hier eine Insel zum Verweilen in die Landschaft zu zaubern. Vor ein paar Jahren bauten sie die ganze Anlage um nun kann man sich hier in 5 Zimmern/Häuser und einem Zelt einmieten. Abends verköstigt Johan die Gäste mit traumhaften Speisen während Niklas sich liebevoll um die Gartenanlage kümmert.
Der nächste Tag begann mit einem traumhaften Frühstück, wieder liebevoll von Johan zubereitet. Gestärkt fuhren wir dann knapp 300km zu unserem nächsten Ziel. Vor ein paar Jahren ist ein Freund (ein talentierter Fotograf Robert Müller) aus Innsbruck mit seiner Familie nach Schweden gezogen und wenn wir schon mal in Schweden sind, müssen wir schon mal an die Tür klopfen. So verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag bei Robert und Familie, danke nochmals für´s grandiose Barbecue und die netten Gespräche – wir kommen wieder. 😉
Die Tage verfliegen nur so, kein Wunder bei dem traumhaften Wetter und vielen Unternehmungen. Heute stand Stockholm auf dem Programm… Stockholm?! Da waren wir ja schon am Anfang unserer Reise? So ist es, diesmal fuhren wir aber nochmals in die schwedische Hauptstadt, ein Konzert stand am Programm.
Die schwedische Musikszene ist ja eine der erfolgreichsten in Europa. Viele bekannte Hits stammen aus schwedischen Federn. An diesem Tag gab es die erste Ausgabe des diesjährigen „Allsang pa Skansen“. Seit 1979 begeistert diese Show jeden Sommer Millionen von Zuschauern vor dem Fernseher und tausenden vor Ort im Skansen Freilichtmuseum. In diesem TV-Format treten bekannte schwedische & internationale Sänger auf, das Publikum wird bei einigen Songs mit eingebunden – sozusagen eine Mit-Sing Show.
An diesem Tag standen unteranderem Benny Andersson von Abba mit seiner Band und der diesjährige schwedische Songcontest-Teilnehmer „Frans“ auf der Bühne. Spät abends ging es dann wieder retour nach Sund.
Der vorletzte Tag in Schweden – am liebsten würden wir hier in Sund noch ein paar Tage (Wochen) verlängern. Wir schlemmten nochmals beim grandiosen Frühstück, wanderten ein wenig in der Gegend um das B&B, besuchten noch eines der vielen Schlösser Södermanlands und bummelten das letzte Mal durch Trosa.
Abends sahen wir dann noch ein paar Rehe und Elche übers Feld huschen, ehe wir die Koffer packten mussten. Früh morgens ging es dann von Sund nach Stockholm zum Flughafen – traumhafte 12 Tage waren wieder vorbei.
Auf der Reise wurde folgendes Equipment verwendet (Amazon-Links): Sony A7RII, Zeiss Batis 25mm, Canon EF 24-70mm, Walimex 14mm, Manfrotto 190CXPRO4, Rollei Compact Traveler No1 Carbon, diverse Filter, Manfrotto OffRoad Rucksack und Manfrotto Advanced Travel Rucksack
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