Es ist eine stürmische Nacht. Wir stehen am Strand von Utakleiv und müssen aufpassen, dass der Wind uns und unsere Kamera samt Stativ nicht umweht. Über unseren Köpfen schimmert es grün – die Aurora Borealis dreht gerade Ihre Runden.
Es ist Februar – wir befinden uns auf den Lofoten. Ich bin mit einer kleinen feinen Gruppe (unter anderem mit: Nicholas Roemmelt, Christian Schipflinger, Niki Haselwanter, Gerhard Fuereder)1 Woche im hohen Norden unterwegs. Dies ist meine zweite Reise auf die Lofoten – 2010 war ich bereits im Juni mit meiner Frau auf den norwegischen Inseln unterwegs. Damals hatten wir ziemliches Wetterpech – viel Regen und Temperaturen wie im Februar/März.
Dieses Mal hatten wir Glück, schon am ersten Tag wurden wir mit Nordlichtern begrüsst. Da wir erst abends in Harstad landeten und nicht in der Nacht die 210km zu unserem Haus fahren wollten, gönnten wir uns ein Hotel ca. 30km vom Flughafen entfernt.
Im kleinen verschlafenen Lødingen quartierten wir uns im gemütlichen Brygga Hotel ein. Obwohl schon ein wenig müde von der langen Anreise – wir hatten in Oslo gut 6h Aufenthalt – machten wir uns noch auf den Weg zu einem Aussichtsplatz, wo wir prompt von Nordlichtern begrüsst wurden. Ruckzuck alle Stative und Kameras aufgebaut, für einige meiner Kollegen war dies die erste Begegnung mit dem Nordlicht.
Am nächsten Tag ging es bei traumhaften Winterwetter früh morgens Richtung Lofoten. Die Landschaft zeigte sich von seiner schönsten Seite. Tiefverschneit, blauer Himmel und immer wieder einmalige Aus- und Einblicke in die norwegische Fjordlandschaft.
Durch viele Fotostops (..und andere Vorkommnisse…) dauerte die Anfahrt zu unserem gemieteten Haus ein wenig länger. Dort hieß es erstmal EINHEIZEN, es war ****kalt in der Bude. Alle Öfen auf Höchststufe und den Holzofen angefeuert wurde es dann
im laufe der Woche richtig gemütlich.
Viele Stunden hat uns das Haus ja ohnehin nicht gesehen, in den darauffolgenden Tagen waren wir die meiste Zeit unterwegs. Abends aber kochte Niki schmackhafte Gerichte, auch früh am Morgen gab es in dieser Woche das obligatorische Rührei.
Apropos Essen: Unsere Truppe war auf 2 Häuser aufgeteilt. Wir waren zu viert im Haus, die andere Gruppe – ca. 30km von uns entfernt – zu dritt. Auch dort gab es 2x leckeres Essen – habe gar nicht gewusst wie lecker ein veganes Chilli schmeckt..
Einmal aber gönnten wir uns einen feinen Abend in einem Restaurant in Svolvær – öfters könnte man sich das eh nicht leisten. Ich genehmigte mir einen gegrillten Stockfisch auf Senf-Gemüse und zwei grosse Bier. Danach war ich um 60 Euro leichter.
Aber geschmeckt hat´s 🙂
In der ersten Wochenhälfte mussten wir das schöne Wetter ausnutzen, denn Sturm / Regen / Schnee gab es in dieser Woche noch genug. Wir fuhren wortwörtlich von A nach B(ø) -ja diese Orte gibt es auf den Lofoten tatsächlich – und die Inselgruppe rauf und runter.
Mit den Nordlichtern hatten wir sehr viel Glück, an den ersten Tagen gab es jeden Abend ein Spektakel am Himmel. Aber auch auf dem Boden ging es rund. Heftige Sturmboen machten die Fotografie zu einem Abenteuer, man musste aufpassen um nicht samt Fotoausrüstung verweht zu werden.
Ein kleines Highlight war die Fahrt mit dem Fischer Geir. Während ein Teil der Gruppe auf Seeadlersafari war, schipperten Christian, Gerhard und ich gemächlich auf dem kleinen Fischerboot unsere Runden im Austnesfjord. Geir zeigte uns ein wenig die Arbeitsweise der dortigen Fischer – und auch wir kamen den Seeadlern sehr nahe!
Nachmittags genehmigten wir uns eine kleine Auszeit. Als ich das letzte mal auf den Lofoten war, hat es fast dauernd geregnet. So verbrachten meine Frau und ich viel Zeit in einem der gemütlichsten Cafés auf der Insel. In Henningsvaer lädt das
Cafe Lysstoperi zum verweilen ein. Traumhafte Kuchen und vor allem – die besten Zimtschnecken weit und breit. Wenn man das Cafe betritt ist man zuerst ein wenig irritiert. Überall hängen farbenfrohe Kerzen, das Mobiliar ist bunt zusammengemischt. Aber gerade diese Kombination aus Kerzenmanufaktur und liebevoll eingerichtetem Cafe macht diese besondere Atmosphäre dort aus. Wir kamen in dieser Woche noch ein 2. mal dort hin….. 🙂
So eine Woche vergeht ja meist wie im Flug, die letzten Tage suchten wir noch die schönsten Plätze auf, welche aber meist durch Wolken, Regen, Schnee und Sturm „veschönert“ worden sind. Eine Wanderung auf den Hoven stand noch auf dem Programm, leider war für mich bei der Hälfte vom weg Schluss – ich war ein wenig angeschlagen (1 Woche nach den Lofoten streckte mich eine Grippe komplett nieder…)
Unsere Truppe hat sich aus meiner Facebook-Gruppe „Fotografie in Tirol“ entwickelt. Die meisten kenne ich vielleicht erst gut 1-2 Jahre aber diese Woche verlief ohne Meinungsverschiedenheiten – wir hatten einfach unseren Spass (…mit ein paar kleinen oder grösseren Hoppalas..) Danke Jungs & Mädls für die tolle Woche!!