Die unendliche Schönheit der Natur.
Schönheit umgibt uns. Überall. Man muss nur einen Blick dafür haben… klar gibt es immer wieder ganz offensichtliche schöne Orte in der Natur, die auch häufig allseits bekannt sind. Auf meinem Weg durch die Natur, die Augen offen für interessante Perspektiven, habe ich aber schon oft festgestellt, dass auch vordergründig unscheinbare Orte eine erstaunliche Schönheit besitzen können. Dies hängt natürlich auch stark von der Lichtsituation ab. Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich früher völlig unterschätzt habe, wie wichtig Licht in der Fotografie ist. Ein 9000 Euro Equipment bringt Dir rein gar nichts, wenn Du mittags um 12 an einem Ort bist, dessen wahre Schönheit aber erst in der Abenddämmerung zum Vorschein kommt. Somit ist, wie so oft auch im restlichen Leben, Zeit viel wichtiger einzustufen als Geld. Dann doch lieber mit einem 600 – 1000 Euro Equipment zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
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Zugegeben, in vielen Fällen ist eine geeignete DSLR dann das Mittel der Wahl. Das werden etliche von euch bestätigen können, und speziell für meine Art von Fotografie ist eine Reflex für die mir wichtigsten Aufgabenstellungen das beste Werkzeug. Nachdem Landschaften meine Lieblingsmotive sind, bevorzuge ich ein extremes Weitwinkel – eines meiner absoluten Lieblingsobjektive ist das Sigma 10 – 20 mm (umgerechnet auf Vollformat 15 – 30 mm; mittlerweile gibt es auch ein noch leistungsfähigeres Sigma 8-16 mm, welches aber leider (noch) nicht mein Eigen ist…) Im Bereich der Kompaktkameras sind diese Bildwinkel heute leider noch nicht realisiert.
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Wie ich schon schrieb, ist es meiner Ansicht nach für Landschaftsmotive extrem wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein… daher verwundert es vermutlich wenig, dass die meisten meiner Motive „geplant“ sind und die Vorbereitung der Aufnahmen eine wichtige Funktion hat. Der übliche Ablauf ist, dass ich beim Wandern oder bei Fahrten ein lohnenswertes Motiv entdecke und dann die optimale Aufnahme im nächsten, manchmal erst im übernächsten Schritt plane. Dazu gibt es eine kleine Anekdote zu dem unten abgebildeten Sonnenuntergang, welchen ich von der Zugspitze aufgenommen habe:
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Die Idee zu diesem Bild hatte ich schon seit einigen Monaten im Kopf. Ich war nach Tirol gezogen und hatte die Vision, was dieses Bild ausdrücken sollte: einen Sonnenuntergang über den Wolken mit Bergen im Vordergrund. Nachdem ich das erste Mal auf der Zugspitze gewesen war, war mir klar, dass ich von diesem Standpunkt mein gewünschtes Motiv gut verwirklichen könnte. Also ging ich das „Projekt“ an. Glücklicherweise bietet die Topographie der Zugspitze die Möglichkeit zu Sonnenuntergangs- wie Vollmondaufnahmen. Bei meinem ersten Versuch war das Wetter zwar gut, allerdings langweilig: keine Wolke am Himmel und einfach nur volle Sonne, die mit wenig speziellem Ausdruck unterging. Beim zweiten geplanten Anlauf bin ich aufgrund ungünstigen Wetters erst gar nicht losgefahren. Dritter Versuch bei mittelmäßiger Wettervorhersage, schließlich der Gipfel komplett in Wolken… Vierter Versuch: wieder mistiges Wetter und erst gar nicht losgefahren. Fünfter Versuch: endlich passt alles. Ein wunderschöner Sonnenuntergang, Deutschland liegt unter den Wolken, meine Kamera und ich über den Wolken, grenzenlose Freiheit. Als ich das Bild ein paar Tage später auf Flickr hochlade, sagt mir eine gute Wiener Freundin: wow, das möchte ich auch mal erleben. Ich lache und erzähle ihr, wie lange ich gebraucht habe, um diesen einen Moment einzufangen…
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Kleiner Tipp: beim Flug bzw. der Sitzplatzreservierung immer daran denken, in welche Richtung die Maschine fliegt bzw. auf welcher Flugzeugseite die Sonne untergeht. So ärgert man sich im Flieger nicht, wenn die Sonne genau auf der falschen Seite untergeht…
Eine kleine Bildauswahl:
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Flickr-Account von Edgar
