Heute möchte ich Euch Eva Thöni vorstellen.
[singlepic id=2788 w=320 h=240 float=center]
Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Meine erste eigene Spiegelreflex habe ich mir im Februar 2007 gekauft.
Davor habe ich nur mit der Kompaktkamera meines Freundes geknipst und war auf der Suche nach einem Hobby. Richtig fotografiert habe ich dann erst über ein Jahr später, als ich in meinen Matura-Lernferien zu viel Zeit hatte und auf Flickr mein 365days Projekt begann. Bei diesem Projekt geht es darum ein Jahr lang jeden Tag ein Foto zu machen. Inspiriert von vielen anderen jungen Fotografen hatte ich mir fest vorgenommen jeden Tag ein Selbstporträt online zu stellen. Auch wenn ich in Wirklichkeit dann für 365 Fotos über 2 Jahre gebraucht habe hat sich damit für mich alles verändert.
Schon in den ersten Monaten habe ich gemerkt, dass sich ein tägliches Auseinandersetzen mit der eigenen Kamera und Kreativität bezahlt macht. In diesen mehr als 2 Jahren, von Mai 2008 bis September 2010, habe ich sehr viel experimentiert und ausprobiert und unglaublich viel gelernt.
Was sind deine „Lieblingsmotive“ / Was fotografierst du so?
Ich würde mich selbst nicht als mein Lieblingsmotiv bezeichnen, aber meine Fotografie besteht vor allem aus Selbstportraits. Das ist zum Einen in den ersten Jahren entstanden weil ich niemanden zum Fotografieren hatte, zum anderen ist das aber auch die schönste Art um mich zu entspannen. Es ist ein besonderes Gefühl bei einem Foto alles kontrollieren zu können, gleichzeitig vor und hinter der Kamera zu stehen und alleine etwas zu kreieren.
Normalerweise habe ich zwar wenn ich meine Kamera einpacke und losziehe eine Grundidee wie das Bild später aussehen könnte, oft entwickelt sich aber die Idee während dem Fotografieren in eine ganz andere Richtung. Mit meinen Bildern möchte ich aber immer Unwirkliches echt wirken lassen. Diese Freiheit eine andere Welt zu gestalten mag ich besonders.
Wie bearbeitest Du deine Bilder?
Die Bildbearbeitung ist ein wesentlicher Teil meiner „Kunstfotografie“, da ich oft erst am Computer eine ganz neue Welt schaffen kann. Zum Bearbeiten meiner Fotos verwende ich Adobe Photoshop.
Wenn ich die Bilder öffne korrigiere ich gleich am Beginn mit Adobe Camera Raw Kontrast, Weißabgleich und Farben. Dann öffne ich alle Bilder die ich für das Endergebnis brauche und mache alle Manipulationen. Dazu benötige ich je nach Bild ca. 3 bis 20 Einzelfotos. Erst danach beginne ich mit dem Aufhellen und Abdunkeln verschiedener Bereiche, Retusche der Haut, Farbkorrekturen usw. Die wichtigsten Tools in Photoshop sind für mich Ebenenmasken und Gradationskurven.
Welches Equipment verwendest du?
Seit März 2011 fotografiere ich mit einer Canon EOS 5d mkii, vorher hatte ich die Canon EOS 500d und ganz am Beginn eine Olympus. Meistens verwende ich das 50mm 1.8 Objektiv oder ein 16-35 mm 2.8 das ich mir erst vor kurzem zugelegt habe. Manchmal leihe ich mir auch das Canon 70-200 mm 2.8 aus. Außerdem müssen mein Selbstauslöser und ein Stativ immer dabei sein, manchmal verwende ich auch einen Reflektor oder einen externen Blitz mit Softbox.
Das Equipment ist aber auf keinen Fall das allerwichtigste! Ich habe immer noch Lieblingsbilder die ich schon vor Jahren mit meiner Olympus (damals noch mit 10 Sekunden Selbstauslöser), einem Kit-Objektiv und ein paar Büchern als Stativ gemacht habe.
Was ist dein Tipp für Neulinge?
Wenn man ein „Neuling“ ist dann ist das ganze Thema Fotografie überwältigend. Mir hat am Anfang sehr geholfen jeden Tag meine Kamera in der Hand zu haben und einfach Dinge auszuprobieren. Weil ich mich täglich mit Fotografie beschäftigt habe, habe ich alles um mich herum anders wahrgenommen, man muss erst ein Auge dafür entwickeln wie etwas auf einem Foto aussieht. Auch sollte jeder unbedingt Schritt für Schritt seine Kamerafunktionen kennen lernen um irgendwann alle Einstellungen selbst kontrollieren zu können und damit das Bild wirklich selbst zu gestalten.
Für die Bearbeitung meiner Fotos waren am Beginn Online-Tutorials sehr hilfreich. Ich habe mir überlegt was ich mit meinem Foto machen wollte und dafür ein Tutorial gesucht, zum Beispiel um Haare oder Augen anders einzufärben oder mich schweben zu lassen. Und ein weiterer Faktor war für mich die Inspiration und der Kontakt zu anderen jungen Fotografen den ich durch Flickr aufbauen konnte. Es ist sehr hilfreich seine Fotos online zu stellen, sich mit anderen „Neulingen“ aus der ganzen Welt auszutauschen und sich gegenseitig zu motivieren. Gerade in den letzten Jahren habe ich immer wieder gesehen wie schnell sich Amateurfotografen zu richtigen Künstlern entwickelt haben, es braucht dazu nur die Leidenschaft etwas erschaffen zu wollen und sich immer weiterzuentwickeln.
Gallery[nggallery id=179]
Homepage