Heute möchte ich Euch Gunther Wegner vorstellen.
Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Meine erste Kamera war eine Ricoh KR10x – eine analoge Spiegelreflex – das war 1991, da war ich 17 Jahre alt. Nach zig Besuchen in allen Fotoläden der Stadt hatte ich endlich das Geld dafür zusammen. Seitdem hat mich die Fotografie in ihren verschiedenen Facetten nicht mehr losgelassen.
Die Kamera wurde mir leider 1994 auf Teneriffa gestohlen. Ein Schock. Was nun? Von meinem ersten Zivi-Gehalt erfüllte ich mir einen langgehegten Wunsch – eine gebrauchte Canon A1 sollte es sein. Dazu kamen einige Objektive und später eine Canon T90 im „Colani-Design“. Nach einem Ausflug in’s Schwarz/Weiße mit eigenem Labor im heimischen Heizungskeller begann langsam die Ära „Digital“. Am Anfang habe ich mich noch gesträubt, eine Digital-Kamera anzuschaffen – die kompakten Digitalen der damaligen Zeit taugten mit ihren 3 Megapixeln einfach noch nichts. Aber ich wollte meine Fotos schon gerne auf dem Rechner haben. Also kaufte ich mir einen Filmscanner und begann meine Dias zu scannen.
Irgendwann war es dann soweit, ich kaufte mir doch eine Digicam. Ich erinnere mich an einen Urlaub, in dem ich parallel Dias und Digitalbilder mit meiner Sony-Kompakt-Kamera fotografierte. Reumütig schwor ich nach dem Ergebnisvergleich weiterhin auf Dias zu setzen.
Aber dann kamen die digitalen SLRs in erschwingliche Regionen und eine Neubewertung der Situation stand an. Und die Frage: bei Canon bleiben (ich besaß nur MF-Objektive) oder zu Nikon wechseln?
Schlußendlich gab die Nikon-Philosophie den Ausschlag: ich ärgerte mich maßlos, dass ich meine geliebten Canon-Objektive an einer digitalen Canon nicht mehr verwenden können würde. Mein bester Freund, mit dem ich immer zusammen fotografierte, hatte von Anfang an auf Nikon gesetzt, die Probleme gab es da nicht. Also entschloss ich mich zu dem Schritt – eine Nikon D70 sollte es sein.
Seitdem habe ich nicht mehr analog fotografiert und sehne mich auch nicht danach zurück. Das Thema habe ich ausgiebig gehabt und gelebt, die Zeiten sind vorbei 😉 Letztes Jahr habe ich in einer Marathon-Aktion all meine Dias eingescannt und danach vernichtet. Ja! Ich habe es wirklich übers Herz gebracht! (auch wenn es schwer fiel…)
Es folgte die D300, dann die D7000 und die D5100 und eine mittlerweile hübsche kleine Anzahl an Objektiven und Zubehör.
Was sind deine „Lieblingsmotive“ / Was fotografierst du so?
Ich fotografiere am liebsten in der Natur. Landschaften, Tiere, Pflanzen. Aber auch Menschen und Orte, am liebsten auf Reisen. Besonders hat es mir in den letzten 2 Jahren die bewegte Fotografie angetan. Zunächst Video mit der DSLR aber nun vor allem auch die Zeitraffer. Fotos, die sich über den Zeitablauf verändern. Wem ging es nicht schon so, dass er einen Abendhimmel fotografiert hat, der sich minütlich verändert hat. Welches der vielen tollen Bilder soll man behalten? Welches zeigen? Oft gibt ein Einzelbild die Stimmung gar nicht so wieder, wie man sie erlebt und in Erinnerung hat. Der Zeitraffer ermöglicht die ganze Pracht der Veränderung komprimiert wiederzugeben. Und das in der Qualität eines Fotos! Absolut faszinierend!
Welches Equipment verwendest du?
Derzeit eine Nikon D7000 und eine D5100 – dazu die Nikon Objektive 35mm f/1.8, 10-24mm f/3.5-4.5, 70-200 f/2.8., 50mm f/1.4, 18-200VR, 60 f/2.8 Macro, …
Was ist dein Tipp für „Neulinge“?
Verbringt nicht Eure Zeit damit, Equipment zu studieren – geht raus und fotografiert. Egal womit. Jedes Handy macht heute bessere Fotos, als meine erste Kamera. Hätte ich damals auf eine D3 gewartet, würde ich das heute noch tun. Schaut über den Tellerrand, probiert Dinge aus. Nie war es so einfach wie heute, einfach mal etwas zu versuchen. Macht Euer Ding, kopiert nicht das, was andere machen. Ach ja: und lernen tut man nur aus Fehlern. Und die muss man schon selbst machen, sonst funktioniert es nicht! 😉
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