Heute möchte ich Euch Martin Hülle vorstellen.
Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Durch meinen Vater. Er fotografierte bereits sein „ganzes“ Leben – so kam ich damit auch schon früh in Kontakt und lernte von ihm die Grundlagen bis hin zur analogen Schwarz-Weiß-Filmentwichlung und -Bildvergrößerung in der eigenen Dunkelkammer. Von dem Geld, das ich zur Konfirmation geschenkt bekam, kaufte ich mir 1988 mit 14 Jahren meine erste eigene Spiegelreflex – die F-501 von Nikon. In der Schule war ich in der Foto-AG und nach dem Abitur fotografierte ich während des Zivildienstes auch für eine Stadtteilzeitung. Eine richtige Ausbildung oder ein Studium im fotografischen Bereich habe ich aber nie angefangen. Trotzdem wurde die Fotografie über die weiteren Jahre mein hauptsächlicher Broterwerb (neben der Schreiberei). Besonders stolz war ich schon 1992, als im Magazin outdoor über meine erste mehrtägige Wandertour sogleich ein Bericht veröffentlicht wurde. Seitdem gehen das Reisen und die Fotografie bei mir Hand in Hand.
Was fasziniert Dich so an der Polarregion / Warst Du schon immer davon fasziniert?
Vor über 20 Jahren war ich das erste Mal im Norden Schwedens unterwegs. Und sogleich nistete sich das berüchtigte „Nordlandfieber“ in mit ein. Seitdem lassen mich die nordischen Länder und Regionen nicht mehr los. Skandinavien, Island, Grönland – da muss ich immer wieder hin. Die Polarregion ist da noch eine Besonderheit, aber das grönländische Inlandeis, über das ich bereits zweimal mit Ski und Pulka-Schlitten gelaufen bin, übte schon früh eine Faszination auf mich aus. Mich reizt die Weite, die Kargheit, das Licht, die Menschenleere, auch die Extreme. Und es ist einfach unglaublich schön dort.
Wie bearbeitest Du deine Bilder?
Ich versuche meine Bilder sehr „natürlich“ zu bearbeiten. Starke Verfremdungen, Tönungen oder z.B. HDRs sind mir fremd. Ich fotografiere fast ausschließlich im RAW-Format und nutzte bisher Capture NX 2 und Photoshop zur Bildbearbeitung. Dazu NIk Silver Efex Pro für die S/W-Aufnahmen. Im Zuge eines Kamerawechsels werde ich meinen Workflow nun aber vielleicht etwas verändern müssen …
Welches Equipment verwendest du?
Seit der F-501 gingen viele weitere Nikon-Kameras durch meine Hände. Zuerst natürlich einige analoge Modelle, von denen mir die FM2 und F100 die liebsten waren. Seit 2006 fotografiere ich jedoch nur noch digital. Lange Zeit mit APS-C Kameras von Nikon, schließlich jedoch mit der D700 im Vollformat. Dazu Objektive (meist Zooms) vom Ultraweitwinkel bis hin zum Tele. Nur wurde mir der ganze Kram zu schwer – auf meinen Reisen und Touren muss ich die Ausrüstung ja viel mit mir rumtragen. Daher suchte ich nach einer Alternative und wurde in Fujifilms X-Pro1 fündig. Mit dem System fotografiere ich nun seit ein paar Wochen und bin begeistert. Es sieht so aus, dass es mein DSLR-Geraffel auf Dauer komplett ersetzen wird.
Was ist dein Tipp für Neulinge?
Schert Euch nicht so sehr um Kameras und Objektive. Geht lieber raus und fotografiert! Sucht Euch ein Thema, startet ein Projekt. Überlegt, wie Ihr es am besten umsetzen könntet, welche Bilder Ihr braucht, um eine runde Geschichte zu erzählen. Konzentriert Euch stärker auf die Aussagekraft der Bilder als technische Perfektion.
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