Vor kurzem habe ich die Sony NEX-6 auf Island getestet. Freundlicherweise stellte mir Sony auch die „grosse“ A99 zur Verfügung.
Die A99 ist natürlich ein anderer Kaliber als die NEX-6, sie spielt in der Liga der „grossen“ Cam´s mit – die A99 ist Sony´s Vollformatkamera.
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Sony A99V
Die Kamera liegt perfekt in der Hand. Dank eines deutlich ausgeprägteren Handgriffes wie zb. bei meiner 5D Mark III, hat man sie gut im „Griff“. Die kompakte Bauweise und das geringere Gewicht gegenüber der Canon / Nikon spielen eine weitere Rolle.
Das Gehäuse besteht wie bei den meisten „Profi-Modellen“ aus einer Magnesiumlegierung und ist Spritzwasser und staubgeschützt. Am meisten fällt jedoch der klapp- und drehbare LCD Monitor auf, der mir manche Verenkungen beim Fotografieren erspart hat. Die Bedienung erfolgt über Knöpfe und einem Joystick auf der Kamera, wie man schon von den anderen Kameratypen her gewöhnt ist.
Auf der linken Vorderseite befindet sich noch ein kleines Drehrad, Sony nennt es „Multi-Controller“. Mit diesem Controller ist es möglich, diverse Einstellungen wie zb. ISO, Fokusart, AF-Feld, usw. schnell auszuwählen.
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Die A99 ist ja eine sogenannte „SLT“ – (Single-Lens Translucent)- Kamera. Diese Kameras besitzen keinen Klappspiegel, so wie wir es von den DSLR her kennen. Der Kameraspiegel ist unbeweglich und lässt Licht hindurch – das auf den dahinterliegenden Sensor fällt. Ein Teil vom Licht fällt auf den AF-Sensor, so ist es jederzeit möglich, ein LIVE-View zu sehen und zu fokussieren. Da das Licht in diesem Fall ja nicht zum Sucher reflektiert wird, hat die A99 einen elektronischen Sucher.
Man muss sich ein wenig umgewöhnen, man merkt schon einen Unterschied von einem optischen Sucher zu einem elektronischen. Das Bild im Viewer ist ein wenig farbintensiver als das „fertige“ Bild aus der Kamera. Die Auflösung ist mit 2,4 Millionen Bildpunkte extrem hoch.
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Die Auflösung der A99 beträgt 24.3 Mpix, die Kamera muss sich in punkto Qualität/Farbe und Rauschverhalten (ab ISO 6.400 greift die Rausunterdrückung dezent ein) nicht hinter den Mitbewerbern zu verstecken.
Die Bilder sind mit dem mitgelieferten 50mm 2.8 knackscharf, der Dynamikumfang ist grandios und das Rauschen, wie schon erwähnt, so gut wie nicht vorhanden. Des weiteren schafft die Kamera 5,8 Bilder die Sekunde, sie liegt damit ziemlich gleich auf mit den Mitbewerbern.
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Es werden die Standardfotofunktionen wie Zeit/Blendenautomtik, Manuell, und diverse Kreativmodi, wie schon aus der NEX-6 bekannt, angeboten. Auch „Panorama“Funktion, die ich ebenfalls schon von der NEX kenne, ist mit an Bord.
Für die Bildspeicherung stehen 2 Cardslots zur Verfügung. 1 Slot für SD und Memorystick, ein 2. ausschließlich für SD-Karten. Einen eingebauten Blitz besitzt die A99 nicht, ein Blitzschuh ist aber natürlich vorhanden.
Der Phasen-Fokus arbeitet sehr schnell, das 50mm Makro Objektiv ist aber nicht so schnell wie manche mit USM. Der grosse Vorteil des Phasen-Fokus ist natürlich die permanente Möglichkeit der Fokussierung, vorallem reizvoll beim Filmen.
Mit einem „schnellen“ Objektiv geht dies mit Sicherheit ohne „grössere“ Fokussiervorgängen von sich. Die Fokusfelder sind mir jedoch ein wenig zu mittig angelegt, es fehlt der ein oder andere Fokuspunkt an den Rändern.
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Apropos Filmen, es stehen folgende Modi zur Verfügung: 1920 x 1080 (60p/50p-Aufnahme 28 Mbit/s, 60i/50i 24 Mbit/s, 60i/50i 17 Mbit/s, 24p/25p 24 Mbit/s, 24p/25p 17 Mbit/s), der Ton wird mit dem eingebauten Stereo-Mikrofon im Dolby® Digital (AC-3)/MPEG-4 Format aufgenommen. Des weiteren ist es möglich, ein externes Mikrofon und Kopfhörer anzuschließen.
Zur weiteren Ausstattung gehört auch ein eingebautes GPS. Eine nützliche Funktion für Geotagging-Freunde – aber auch ein „Stromfresser“.
Damit kommen wir auch zum Thema „Strom“ – der Akku. Durch den elektronischen Sucher und GPS wird viel Strom verbraucht. Sony gibt die Akkulaufzeit mit ca. 410 Aufnahmen (Sucher) und ca. 500 Aufnahmen (TFT) an.
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Fazit:
Es ist schon eine Umstellung, für uns „altgediente“ Spiegelreflex-Fotografen. Nach einer kurzen Umgewöhnungsphase hat man sich an den hochauflösenden Sucher gewöhnt. Die Bildqualität ist sehr gut, die Kamera schließt zu den Top-Modellen der Mitbewerber auf. Die Haptik der A99 gefällt mir sehr, selten lag eine Kamera so gut in der Hand. Der ausklapp- und drehbare Bildschirm ist ein weiteres Highlight der A99.
Für Filmer ist natürlich der Phasen-Fokus mit seinem Autofokus während des Filmen und den vielen Film-Modis sehr interessant.
Die Nachteile hab ich oben schon erwähnt, die relativ kurze Akkulaufzeit und die zu mittigen AF-Felder.
Alles in allem jedoch eine mehr als gelungene Kamera mit grandioser Bildqualität und grosser Ausstattung.
Die A99 liegt preislich (Body) bei ca. EUR 2.800.-, das verwendete 50mm 2.8 Makro bei ca. EUR 500.-
Die folgenden Bilder wurden alle mit Lightroom bearbeitet.
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