Seit knapp 3 Jahren gehört die Canon EOS 5D Mark III zu meinen treuen Begleitern. Meisten bin ich mit der Cam und noch 2-3 Objektiven in der Wildnis unterwegs. Man(n) wird aber nicht jünger und langsam wurde das Schleppen vom ganzen Equipment ein wenig lästig. Ich machte mir schon seit längerer Zeit Gedanken über eine Systemkamera. Ein paar davon konnte ich auch schon ein wenig testen (GX7, Nex-6)
Nach einiger Zeit fiel mir dann doch die Olympus E-M1 in die Hände. Klar – eine Vollformat DSLR ist es nicht, es ist ein grosser Unterschied zwischem dem Chip der 5D MKIII (Vollformat) und der E-M1 (MFT).Wird man den Unterschied sehen? Wie verhält sich der MFT-Chip bei LowLight und viele andere Fragen mehr schwirrten mir im Kopf herum.
Aber…eine Entscheidung musste her. Entweder eine Systemcam mit APS-C oder eben eine mit MicroFourThirds. Ich hatte bis dahin nur gutes über die Olympus gehört, vor allem da sie sehr gut für Outdoor (Abgedichtetes Gehäuse, „Frostsicher“,etc) eignet.
Von der Haptik her liegt sie ja gut in der Hand, technisch gesehen ist sie auf dem neuesten Stand, hat viele Einstellungsmöglichkeiten, es können die verschiedensten MFT Objektive (Olympus,Panasonic,..) verwendet werden – also wär´s eigentlich eine gute Ergänzung zur 5er…?! Obwohl..hm…der PREIS! Für den Preis der E-M1 bekommt man mittlerweile die Sony A7 Vollformat! Diese hat dann aber auch wieder grössere Objektive, damit ist der „mein-rucksack-soll-leichter-werden“-Effekt wieder verloren.
Olympus hat der E-M1 einen 16 Mpix Micro-Four-Thirds Chip verpasst, welcher aber locker mit gängigen APS-C Sensoren mithalten kann. Auf einen Tiefpassfilter hat Olympus verzichtet. Das Rauschen hält sich in Grenzen, man kann getrost bis an die ISO 1600 gehen. Eine Vollformat schneidet da natürlich um einges besser ab, bei LowLight wäre bei mir die 5D die bessere Wahl.
Der Dual-Fast-Autofokus stellt extrem flott scharf und sitzt so gut wie immer richtig. Die E-M1 besitzt extrem viele Einstellungsmöglichkeiten, ich bin noch immer auf der Suche nach meinem richtigem „Setting“. Von einer Abblendtaste, Autofokusänderung, Belichtungskorrektur, zwei Funktionstasten, zwei Räder, Infoknopf, usw. lassen sich viele Tasten individuell belegen – ein Blick in die Bedienungsanleitung ist fast unumgänglich. Ein tolles „Gimmick“ ist der Live-Bulb – bei dieser Einstellung (Langzeitbelichtung) kann man am Bildschirm sehen, wie sich das Bild aufbaut. Wenn einem das Bild gefällt (Belichtung,etc.) den Auslöser drücken und schon ist das Bild im Kasten.
Des weiteren ist es wie bei den meisten Systemcams möglich, auf eine Vielzahl (36) von Motivprogrammen auszuwählen. Von Schwarz/Weiss, Miniatureffekt bis zu Panoramafunktion und HDR ist alles an Bord.
Natürlich sind alle Einstellungsmodi wie Automatik, Zeit,Blende und Manuell vorhanden.
Die geschossenen Bilder kann man sich am hochauflösenden, schwenkbaren 3″ Monitor ansehen, welcher auch „Touch“-fähig ist. Als Kaufargument war mir auch ein Sucher sehr wichtig, die E-M1 besitzt einen elektronischen Sucher mit über 2,3 Millionen Pixel und 100-Prozent-Sichtfeldabdeckung. Ein besonderes Highlight ist auch der 5-Achsen-Bildstabilisator, mit dem man locker mal 1/4 sec. freihändig fotografieren kann. Einen eingebauten Blitz sucht man vergebens, dieser wird als Aufsteck-Blitz mitgeliefert. Die kürzeste Verschlusszeit beträgt 1/8000 Sekunde, bis zu 10 Bilder/sekunde können auf die SD-Karte geschrieben werden, diese wiederum via WLAN an den PC oder Smartphone/Tablet geschickt werden. Die Kamera lässt sich auch per APP mit Smartphone oder Tablet bedienen.
Die E-M1 liegt mit Ihren 510g (Gehäuse) sehr gut in der Hand, ein Handgriff sorgt für zusätzlichen Halt. Zusammen mit 3 Objektiven passt alles in eine kleine Umhängetasche – bei der 5D + 3 Objektiven wäre der Rucksack schon voll.
Ich bin ja verwöhnt von der Bildqualität einer Vollformatkamera, aber was die kleine Olympus abliefert kann sich mehr als sehen lassen! Als Objektive kommen bei mir das Olympus Zuiko 12-50mm 3.5-6.3 (Kit), das Zuiko 45mm 1.8 und das Zuiko 9-18mm 4.0-5.6 zum Einsatz. Wobei das Kit-Objektiv gut, die 2 anderen – vorallem aber das 45mm – ausgezeichnet abschneiden.
Alles in allem hat Olympus eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, die E-M1 begleitet mich jetzt auf fast allen Wanderungen – bei der letzten Schweden-Reise wurden über 90% der Bilder mit der Olympus gemacht.
Ich werde die Kamera mit Sicherheit auch mal bei eine Auftragsarbeit mitnehmen, obwohl da die 5D sicher den Vorrang hat. Vollformat ist halt nun mal Vollformat,….
PS: Auf Wunsch gibts hier einen kleinen „Vergleich“ > Vollformat vs MFT (Bearbeitung mit Lightroom)
Canon EOS 5D Mark III / EF 17-40 4L
Olympus E-M1 / Zuiko 9-18 4.0-5.6
Nun aber reichts mit dem Geschwafel, hier gibts weitere Bilder!
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