Vor gut einer Woche gab es hier schon den 1. Teil meines Island-Berichtes zu lesen, heute erfährt ihr, wie es weitergeht…. 🙂
Das Wetter verschlechterte sich in der kommenden Nacht, der Schnee rieselte nur so vom Himmel. An nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Vik zum Sonnenaufgang, jedoch war ca. 100m nach dem Haus für uns Schluss. Trotz Allrad und viel Bodenfreiheit blieben wir im frischen Schnee stecken. Es dauerte eine Zeit bis wir den Landcruiser wieder freigeschaufelt haben, an eine Weiterfahrt war aber an diesem Tag nicht zu denken. Vielleicht kommt ja bald der Schneepflug, jedoch bekamen wir darauf folgende Antwort: Schneeräumung nur Montag, Mittwoch und Freitag. Es war ein Sonntag morgen….
Ein wenig deprimiert ging es dann zurück ins Haus, ein wenig für abends vorkochen und ein bisschen an den Fotos arbeiten. Nachmittags lies der Schneefall nach und wir beschlossen, die Umgebung zu erkunden. Wir erklommen eine kleine Anhöhe, wo wir dann doch noch einen tollen Sonnenuntergang vorfanden. Hungrig ging es danach zurück ins Haus – heut gab es Tini´s traumhaftes „Chili con Tofu“. Das Wetter wurde immer besser, ich öffnete mal die Polarlichtvorhersage am Handy – und es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Für die kommende Nacht gab es eine Sonnensturm Warnung, KP5-7 war angesagt.
Die freudige Nachricht teilte ich sofort mit den anderen, jetzt wurde es stressig! Schnell noch fertig gegessen, wurden schon die Rucksäcke für den nächtlichen Ausflug gepackt. Da es schon dunkel geworden ist, sah man die Nordlichter schon durchs Fenster strahlen. Jetzt aber raus! Da wir nachmittags eine tolle Location fanden, ging es nun mit schnellen Schritten zu dieser hin. Über uns tanzten mittlerweile die tollsten Nordlichter, immer wieder blieb ich stehen um diese zu genießen und zu fotografieren.
An unserem „Berg“ angekommen hörten wir dann nur noch unsere Kameras klicken und immer wieder ein „Boah ist das geil..Wuhuuuuuu“. Dies war meine mittlerweile 4. Winterreise in den hohen Norden, ich hatte jedesmal das Glück Nordlichter zu sehen, jedoch was ich in dieser Nacht sah übertraf alles. Stundenlang tanzte die Aurora Borealis über unseren Köpfen, teilweise so stark das die ganze Landschaft in ein Grün getaucht wurde.
Nach einer aufregenden Nacht fielen wir müde in unsere Betten. Es dauerte nicht lange, dann schrillte schon wieder der Wecker. Nach einem gemütlichen Frühstück versuchten wir heute unser Glück. Wie erwähnt waren wir ja eigentlich eingeschneit, da es aber mittlerweile Montag war hat vielleicht der Schneepflug die Strasse geräumt. Ein kurzer Blick und..juuhu…die Strasse war frei.
So fuhren wir nochmals nach Vik, zum Strand um einen Blick auf die Reynisdrangar Felsen zu werfen. Bei Regen und Schnee machten wir noch ein paar Aufnahmen, ehe wir uns abermals zum schwarzen Strand bei Reynisfjar aufmachten. Da es mittlerweile mittag war, beschlossen wir nochmals ins Café and dem Strand zu gehen und ein paar Pommes zu futtern. Das Wetter besserte sich nicht gerade, der Regen/Schnee kam aus allen Richtungen. Ein paar von uns gingen nochmals an den Strand, ehe wir uns auf den Weg zurück ins Haus begaben. Da morgen die Weiterreise Richtung Jökulsarlon am Programm stand, packten wir unsere Koffer und machten es uns noch ein wenig gemütlich.
Am nächsten Tag packten wir unsere 2 Autos wieder voll und fuhren Richtung Hali. Unterwegs kamen wir noch Skaftafell-Nationalpark vorbei. Es regnete teilweise immer noch recht stark, so warteten wir ein wenig bis es besser wurde. In diesem Nationalpark gibt es den berühmten Svartifoss, mit seinen Basaltsäulen. Wir beschlossen, die kurze Wanderung zu unternehmen. So packten wir unsere Rucksäcke und schlüpften in unsere Grödel, da der Weg sehr vereist war. Der Regen wechselte ein paar Höhenmeter weiter in Schneefall, die Landschaft verwandelte sich in eine traumhafte Winterlandschaft. Nach kurzer Zeit erreichten wir auch den Svartifoss (übersetzt „schwarzer Wasserfall“). Dieser zeigte sich uns in einem winterlichen Kleid, so positionierten wir uns rundherum, die Kameras klickten mal wieder.
Später ging es dann weiter zum Gletschersee Jökülsarlon. Dieser ist sicher einer der Top-Ziele auf Island. In diesem 18km2 grossen See treiben zahlreiche Eisberge und Eisschollen, welche sich von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull lösen. Ein kleiner Fluss verbindet den See mit dem Meer. Aufgrund der Gezeiten strömt das Meer in den See und wieder retour, dabei werden die Eisberge an den Strand und ins Meer gespült. Der Strand unterhalb des Gletscherlagune wird durch die zahlreichen Eisbrocken, welche teilweise durchsichtig und in den schönsten Farben schimmern, auch „Diamond Beach“ genannt. Da dies ein Top-Spot ist wimmelt es natürlich nur so von Fotografen, den Robben auf den Eisschollen scheint dies aber weniger zu stören.
Nach einer einiger Zeit fuhren wir noch ein paar Minuten zu unsere heutigen Unterkunft, den Skyrhúsid in Hali. Wir kamen gerade noch zeitig, um in naheliegenden Restaurant ein Abendessen zu uns zu nehmen. Anschliessen ging es auf unsere Zimmer, ich musste noch ein Teil meiner Kleidung trocknen. Die Wanderung zum Svartivoss hatte uns gründlich eingewässert.
Für die kommende Nacht waren wieder Nordlichter vorhergesagt, so ging es nach einer sehr kurzen Schlafpause wieder Richtung Gletscherlagune. Ein leichter grüner Schimmer war dann die ganze Nacht zu sehen, einige Bilder kamen dabei wieder zusammen. Beim Hinuntergehen vom kleinen Hügel übersah ich dann aber eine Steilstufe im Gelände, so legte ich eine kleine missglückte Landung hin – mit Folgen. Da ja genug Eis um uns war, kühlte ich meinen Fuss – später ging es dann weiter.
Die Dämmerung setzte ein, wir begaben uns ein paar Meter weiter zum Strand. Hier funkelten schon hunderte grössere und kleinere Eisbrocken, ein Paradies für Fotografen. Wir tobten uns hier einige Zeit aus, mittlerweile stand die Sonne schon über dem Horizont.
Langsam mussten wir uns beeilen, es stand heute noch eine Fahrt zur Eishöhle an. Nach kurzem Aufenthalt in Hali ging es dann mit einigen anderen Touristen und einem „MonsterTruck“ Richtung Vatnajökull-Gletscher. Dieser Truck schaffte es mühelos auf den Gletscher zu fahren, teilweise hatten wir aber eine extreme Schieflage. An der Eishöhle angekommen mussten wir noch ein paar Minuten warten, bis eine andere Gruppe wieder rauskam. Es dauerte aber nicht lange und wir durften in die Höhle. Wir haben eigentlich von zuhause aus eine Privattour gebucht, jedoch wurde die gebuchte Höhle vor ein paar Wochen von einer Lawine zugeschüttet. Da auch andere Eishöhlen nicht mehr begehbar sind, konzentriert sich nun alles auf 2-3 Höhlen. Leider waren dann immer mehr Gruppen in der Höhle, dadurch war alles ein wenig hektisch.
Nach einiger Zeit ging es wieder zurück nach Hali, wo wir alle hungrig ins Gasthaus stürmten. Nachdem wir uns gestärkt haben fuhren wir zu unserer letzten Station, dem kleinen Ort Höfn.
Hier verteilten wir uns auf 2 Apartments – für mich war hier dann auch Endstation. Mein Fuss konnte nicht mehr, ich war froh gerade noch die Treppen raufsteigen zu können. Ich packte sofort einige eisgekühlte Handtücher auf das Bein und schonte mich auf der Couch. Die anderen begaben sich noch auf den Weg zum Vestrahorn.
Auch der nächste Tag brachte bei mir nur Eisbeutel, Ibuprofen und Couch. Das Wetter spielte verrückt. Schnee, Regen, Sturm und Sonne wechselten im Sekundentakt. Die unerschrockenen Fotografen nutzten nochmals den Tag und unternahmen ein paar Ausflüge.
Abends ließen es wir uns nochmals gutgehen und gingen in ein Lokal in Höfn. Das Essen war grandios, ich habe mir einen Rentier-Burger gegönnt. Nachdem wir alle die Bäuche voll hatten stand für ein Teil der Gruppe nochmals eine Nordlichtnacht an, meine Wenigkeit lag von Ibuprofen betäubt auf der Couch.
Die Woche war nun so gut wie vorbei, am nächsten Tag machten wir uns auf die lange Rückreise nach Reykjavik. Unterwegs gab es nochmals Pommes in unserem Lieblingssafe bei Reynisfjar, weiteres einen kleinen Abstecher zum Seljalandsfoss. Abends checkten wir dann bei unserer letzten Unterkunft nahe dem Flughafen ein. Nachdem alles gepackt war, trafen wir uns noch auf einem Zimmer – eine kleine Abschluss“Party“ stand am Programm. Mit ein paar Gläsern Wein, Chips und sonstigen Knabbereien liesenn wir noch einmal die Woche Revue passieren.
Am nächsten Tag, draussen wehte wieder ein starker Wind, ging es früh morgens zum Flughafen. Nach der unkomplizierten Fahrzeugrückgabe ging es zum Einchecken und zur Sicherheitskontrolle. Dieses mal hatten wir einen Direktflug nach München, ohne lästiges Umsteigen.
Wieder war 1 Woche mit den verrückten Fotografen aus Tirol vorbei. Wir hatten viel Spass, das Wetter zeigte uns alle möglichen Seiten und die Nordlichter hatten Gnade mit uns.
Alles in allem eine tolle Woche – wenn auch mit einem „ungemütlichen“ Souvenir.
Nachdem ich zuhause angekommen war ging es ein paar Stunden später direkt ins Krankenhaus – Diagnose Riss des mediale Kollateralband. Jetzt heißt es erstmal 6 Wochen Schiene……aber auch das geht vorbei 🙂
Danke nochmals an die schöne Reise, es war mal wieder ein Abenteuer mit Euch 🙂 @Nicholas Roemmelt @Christina Roemmelt @Niki Haselwanter @Christian Schipflinger @Caro Marthe @Gerhard Füreder
Auf dieser Reise kam bei mir vorallem die Sony A7RII und das Zeiss Batis 25mm zum Einsatz. Des Weiteren montierte ich auch das Canon EF 24-70 2.8 II und das Canon EF 70-200 2.8 II IS USM an die Sony.
Vielen Dank auch an Sony Österreich für die Teststellung einer A7SII und der Sony X1000V Action Cam.
https://www.youtube.com/watch?v=aNrTr80V1x4