Als ich Mitte Oktober 2015 das Zeiss Batis 25mm f/2 in der Hand hatte, wusste ich schon, was für ein Glück ich hatte. Die Verfügbarkeit der Linse war bei diversen Händlern auf „Lieferung erfolgt“, teilweise hörte ich von Wartezeiten bis zu 3-4 Monaten.
Den ersten Einsatz mit der neuen Linse hatte ich dann in Venedig, dort konnt ich sie das erste mal genauer unter die Lupe nehmen. Es folgten noch weitere Fotoausflüge in den Tiroler Bergen und im März 2016 ging es damit nach Island.
Ich bin ja gerne „weitwinklig“ am Weg, oft mit Brennweiten zwischen 14mm und 20mm. Da ich seit einiger Zeit mit der Sony A7RII arbeite, aber bis jetzt nur Linsen per Adapter an die Cam angeschlossen habe, wurde es Zeit für eine E-Mount Linse.
Da kam mir das Batis 25mm gerade recht. Aber – wie schlägt es sich so im Einsatz?!
Das 335g „schwere“ Batis 25mm liegt sehr gut in der Hand, ist kompakt und bringt zusammen mit der A7RII gut 1kg auf die Waage. Der Korpus besteht aus Metal, komfortabel ist der gummierte und griffige Fokusring. Die Linse ist gegen Staub und
Spritzwasser geschützt, die mitgelieferte Sonnenblende geht fast nahtlos ins Objektiv über. Eine Schärfentiefenskala sucht man vergebens, das Batis hat als erstes Objektiv ein eingebautes Display. Das OLED Display zeigt die Fokusentfernung, die hyperfokale Distanz und Schärfentiefe. Das Display kann ausgeschaltet werden, dann fehlen aber jegliche Fokusmarkierungen. Auf einen Bildstabilisator hat Zeiss verzichtet, die Sony A7RII hat ja selbst einen sehr guten Stabilisator eingebaut.
Die Sony und das Zeiss sind eine traumhafte Kombination! Schon bei Offenblende, diese liegt ja bei f2.0, spielt eine Verzeichnung so gut keine Rolle – die Linse ist bis in die Ecken scharf. Der Sweet-Spot der Linse, also der Bereich wo die Bildqualität am besten ist, liegt zwischen f/5.6-f/8. Wie gesagt, die Bildqualität is überragend, leichte Farbsäume sind erkennbar, lassen sich aber sehr gut bearbeiten. Das Batis verfügt gegenüber manch anderen Zeiss Linsen über einen Autofokus. Dieser arbeitet flott und zielsicher. Als Landschaftsfotograf arbeite ich auch oft im manuellen Modus. Einen Knopf/Schalter für die Umschaltung AF/MF sucht man an der Linse vergebens – der AF/MF wird über die Kamera geregelt. Dank dem FocusPeaking der A7RII ist das manuelle Fokussieren recht einfach und flott. Im Gegenlicht kommt es selten zu Flares (was vielleicht ab und zu ganz gut für die Bildgestaltung wäre). Die Naheinstellungsgrenze liegt bei 20cm, für ein 25mm recht nahe – daher sind tolle Perspektiven möglich. Das Batis verfügt natürlich auf über ein Filtergewinde, hier beträgt der Durchmesser 67mm.
Das Batis ist eine perfekte Linse für Landschafts- und Architekturfotografen. Durch die kompakten Maße, zusammen mit der A7RII passt es in eine kleine Umhängetasche. In Island war es fast die meiste Zeit auf der Cam, sozusagen mein „Immer-Drauf-Objektiv“.
In den nächsten Tagen wird wahrscheinlich das Batis 18mm f2.0 vorgestellt, mal schaun ob ich schwach werde. Allerdings sind die Preise im oberen Segment, für das Batis 25mm f2.0 (Amazon-Link) muss man gute EUR 1.300.- hinlegen. Dafür bekommt man aber eine grandiose und scharfe Linse.
Weitere Bilder wie immer auf meinen Facebook Seiten: clickpix.eu / Fotografie Muehlbacher